Dieses Forschungsprojekt von Andreas Reinisch wird von MEFOgraz unterstützt.
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine sehr aggressive Blutkrebserkrankung welche ihren Ursprung in den Blutstammzellen des menschlichen Knochenmarks hat. Durch genetische Veränderungen in diesen Blutstammzellen entstehen sog Leukämie-Stammzellen (LSCs). Diese Zellen erwerben die Eigenschaft zur Selbsterneuerung (engl. Self-renewal) und sind somit für die Vermehrung der eigentlichen Leukämiezellen verantwortlich. Um eine Leukämie effektiv zu behandeln, und somit einem frühzeitigen Relaps der Erkrankung vorzubeugen, müssen jedoch vor allem diese Leukämie-Stammzellen durch eine optimale AML-Therapie eliminiert werden. Unglücklicherweise zerstören die eingesetzten Chemotherapeutika meist nur aktive Leukämiezellen. Leukämie-Stammzellen jedoch können sich der Wirkung der Chemotherapie sehr effizient entziehen. Ein wichtiger, allerdings kaum erforschter Mechanismus, wie sich Leukämie-Stammzellen vor Chemotherapie schützen erklärt sich über ihre einzigartigen Interaktionen mit Stromazellen in der Knochenmarks-Nische.

Abbildung: Blutausstrich eine Patienten mit akuter myeloischer Leukämie
Wir werden in diesem Projekt durch den Einsatz von synthetischer Biologie und der Verwendung von synthetischen Rezeptoren (sog. SynNotch Receptors), ein neuartiges, innovatives Konzept verfolgen. Hierfür werden Stromazellen, welche mit Leukämie-Stammzellen interagieren, mittels SynNotch vermitteltem, direkten Zellkontakt markiert. Diese Kontakt-vermittelte Markierung erlaubt uns im Anschluss diese Zellen zu isolieren und somit mittels „single-cell RNA profiling“ spezifische Interaktionsmechanismen zu entschlüsseln. Diese einzigartige Methode wird uns erstmals ermöglichen, genaue Einblicke in die Resistenzmechanismen der Leukämie-Stammzellen zu bekommen und dadurch effektivere Therapiekonzepte zur Bekämpfung der AML zu entwickeln.
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Andreas Reinischwurde 1981 in Voitsberg geboren, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. |
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